Mythos in vier Generationen

Die Bezeichnung 3-0-0 prägte bei Daimler-Benz eine Epoche, die vom Anfang der 1950er Jahre bis in die frühen 1970er Jahre reichte. Während dieser Zeitspanne entstanden unter der Typisierung Mercedes-Benz 3-0-0 vier Generationen von Ausnahmeautomobilen, die ein immens hohes Ansehen bei Freunden der Wagen mit dem Stern genießen.
Der klassische Mercedes-Benz 3-0-0 Im Dezember 1951 begann der Serienstart der Baureihe W 186 mit dem Typ 3-0-0, der in späteren Jahren aufgrund der Vorliebe des ersten Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Konrad Adenauer, den Kosenamen „Mercedes-Adenauer“ erhielt. Bis Ende 1957 wurde dieser Typ 3-0-0 in drei Entwicklungsstufen gebaut. Alle Ausführungen waren auch als Cabriolet D erhältlich.
Zwischen November 1957 und März 1962 entstand der Mercedes-Benz 3-0-0d mit der internen Werksbezeichnung W 189. Mit seiner mehr gestreckt wirkenden Karosserie entsprach diese Version mehr dem transatlantischen Geschmack der damaligen Zeit. Auch der 3-0-0d war als Cabriolet D lieferbar.
Ab Juli 1952 wurde die zweitürige Aufbauvariante des Mercedes-Benz 3-0-0 mit der Zusatzbezeichnung „S“ gefertigt. Seiner Anmutung nach ist der 3-0-0 S (W 188) ein Wagen, der typische Stilelemente der 30er Jahre aufnimmt. Mit ihrer Sindelfinger Karosserie präsentieren sich diese Wagen konservativ geformt, aber dennoch dynamisch und gestreckt.
Als eine besonders feine Art der Modellpflege präsentierte Daimler-Benz auf der Internationalen Automobilausstellung des Jahres 1955 den behutsam veränderten Typ 3-0-0 Sc (W 188II). Die spektakulärste Neuerung hatte beim 3-0-0 Sc unter der Haub stattgefunden. Mit Hilfe der Benzineinspritzanlage von Bosch wurden nun 175-DIN-PS gegenüber den 150-DIN-PS beim früheren Modell mit drei Fallstromvergasern erzielt.
Der modische Mercedes-Benz 300 Niemals zuvor und auch später nicht mehr ließ sich ein Mercedes-Benz in einem so extravaganten Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit sehen, wie die Modelle der Baureihe W 112. Dennoch war es für das damalige Stylistenteam bei Daimler-Benz keine leichte Aufgabe, in Rufweite hinter der Mode aber dennoch aktuell zu sein. Mit dem Typ 300 SE lang, der über einen um zehn Zentimeter verlängerten Radstand und über eine um die gleiche Weite verlängerte Karosserie verfügte, kam die „zeitgemäße“ Ablösung des klassischen 3-0-0d auf den Markt. Begleitet wurden die Limousinen von einem zweitürigen Coupé und einem ebenfalls zweitürigen Cabriolet. Sämtliche 3-0-0 Wagen der Baureihe W 112 wurden mit einem überarbeiteten Sechszylinderreihenmotor aus Leichtmetall ausgestattet, der in ähnlicher Form, allerdings aus Grauguss, im 3-0-0d Dienst tat. In dieser Modellreihe hielt erstmals bei Daimler-Benz die Luftfederung Einzug.
Der funktionale Mercedes-Benz 300 Im Herbst 1965 erschien eine ganz neue Generation der Typenreihe 300 SE (W 108) und 300 SEL (W 109). Während die Karosserielinien der viertürigen Limousinen geglättet worden waren und die exponierten Spitzen der hinteren Kotflügel nun der Vergangenheit angehörten, war unter dem Blech eigentlich der größte Teil der Technik erhalten geblieben. Die zweitürigen Coupés und Cabriolets hatten ihre Form bewahrt und wurden auch weiterhin unter der internen Bezeichnung W 112 weiterproduziert.
Der kraftvolle Mercedes-Benz 300 Mit der modifizierten V8 Maschine der staatstragenden Limousine Mercedes-Benz 600 zog im Jahr 1968 ein echtes Kraftpaket unter die Haube der Baureihe W 109. Die Zusatzbezeichnung 6.3 auf dem Deckel des Kofferraumes, mit der das Volumen des Hubraumes signalisiert wird, begründete einen neuen Mythos vom Schlage eines Mercedes-Benz 300, den echten Kraftwagen der 300-Familie. Seinem äußeren Erscheinungsbild nach hatte der üppig motorisierte 300 SEL keine Veränderungen über sich ergehen lassen. Als Alternative zum großen 6.3-Motor konnte man noch eine kleinere Variante mit 3.5 Litern Hubvolumen im Angebot der Daimler-Benz AG finden.
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